Wie man Weihnachten richtig feiert

Eine Weihnachtsgeschichte aus dem Luzerner Seetal – Marius Langenegger aus Hochdorf hat aus Eigeninitiative die Comic-Weihnachtsgeschichte «Kleine Sophie» geschrieben.

ed Es ist Weihnachtszeit. Zeit, um sich zu beschenken. Marius Langenegger hat seinen Mitmenschen ein ganz besonderes Geschenk gemacht. Er schrieb aus Eigeninitiative eine rührende Weihnachtsgeschichte über die «Kleine Sophie». Er illustrierte und interpretierte sie mit seinen eigenen Zeichnungen, sodass daraus ein Weihnachts-Comic wurde und liess das Ganze auf eigene Kosten drucken. Jetzt liegt das kleine Heftchen gratis zum Mitnehmen an verschiedenen Orten aus.

Feiere Weihnachten mit den Menschen, die du lieb hast

«Kleine Sophie» handelt von dem gleichnamigen Mädchen, das zutiefst traurig ist, da ihr ein Weihnachtsfest im Kreis der Familie vorenthalten ist. Weihnachten ohne das Gefühl von Familie erscheint ihr schrecklich. Sie empfindet darüber grossen Schmerz. Sie hasst es, anders als die anderen zu sein, weil bei ihr einfach nicht alles so gut läuft, und kommt sich furchtbar einsam vor. Ihre Mutter ist gesundheitlich angeschlagen, einen Vater gibt es in der kleinen Familie nicht.

Die meisten Familien in ihrem Umfeld bereiten sich auf die bevorstehenden Festtage vor. Weihnachten ist das Fest der Familie, das gemeinsam gefeiert wird. Sophies Freunde können die vielen Geschenke und die buntgeschmückten Weihnachtsbäume kaum noch erwarten. Doch bei Sophie fehlt für beides das Geld. Nach einem Streit mit ihrer kranken Mutter läuft sie von zu Hause weg und sitzt einsam und weinend in einer dunklen Gasse. Der Vater eines Freundes entdeckt sie und erklärt ihr Folgendes:

«Denk nicht darüber nach wie andere Familien Weihnachten feiern. Wichtig ist, dass du mit jenen Menschen zusammen bist, die du lieb hast. Feiere Weihnachten wie du es für richtig hältst!»

Danach bringt er das Mädchen nach Hause. Dort bereitet sie ihrer Mutter eine Weihnachtsüberraschung und beide feiern zusammen ein unvergessliches Weihnachten.

Disneys Donald Duck durch seine Figuren ersetzt

Marius Langenegger ist 26 Jahre alt, wuchs in Müswangen auf und lebt heute in Hochdorf. Geboren ist er in Muri, wo seine Mutter im Kreisspital arbeitete. Im Moment leistet er seinen Militärdienst. Schon als Kind begeisterten ihn Comics. Er verschlang Disneys lustige Taschenbücher und schon bald zeichnete er sie ab. Nach und nach fing er an die Figur des Donald Ducks durch seine eigenen zu ersetzen. So entstanden seine ersten Comiczeichnungen. «Ich habe schon immer eine grosse Phantasie gehabt und das Zeichnen hat mich fasziniert», erklärte Marius Langenegger.

Bilder waren schon lange in seinem Kopf

Vor drei Monaten hat er begonnen, den Weihnachts-Comic «Kleine Sophie» zu schaffen. Tagsüber arbeitet er als Hochbauzeichner und abends, in seiner Freizeit, schrieb und malte er an der Weihnachtsgeschichte. Die Arbeit habe ihm viel Freude und Spass bereitet. Auf die Idee, eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben und zu zeichnen brachte ihn seine kleine Schwester. Sie arbeitet in einer Buchhandlung, und in der Comicabteilung fand Marius Langenegger kein Comic, das seine Sicht von Weihnachten widerspiegelt. Micky Maus und Co. trafen nicht wirklich seine Vorstellung von einem gelungenen Weihnachtscomic. Es sollte eine Geschichte für Kinder und zugleich Erwachsene sein. Sie sollte unterhalten, aber auch nachdenklich machen. Der Geist der Weihnachten sollte geweckt werden. «Die Bilder und Worte waren schon lange in meinem Kopf. Vor dem Einschlafen sah ich sie vor mir», so der Autor.

«Kleine Sophie» ist eigentlich eine Geschichtenreihe

«Kleine Sophie» sei eine Vorgeschichte zu seinem nächsten Projekt, verriet Marius Langenegger. Er spiele mit dem Gedanken eine grössere Abenteuergeschichte zu verfassen. Angefangen hat die Geschichte aber bereits vor drei Jahren. Damals bewarb er sich am Luzerner Comic-Festival Fumetto mit der Geschichte «Du + Ich = Wir». Die Weihnachtsgeschichte ist der eigentliche Vorgänger zu dieser Geschichte. Auch in diesem Comic ist die Hauptfigur Sophie. Das Mädchen trifft auf einen Mann, der sie mit au Reisen nimmt. Der Beginn einer Abenteuergeschichte, die demnächst entstehen soll. Der Geschichtenkreis schliesst sich und man kann gespannt darauf sein, wie es mit der kleinen Sophie weitergeht.

Wie man Weihnachten richtig feiert, ist keine dumme Frage und nicht fest definiert, sondern eine wichtige Sache. Denn Jahr für Jahr gibt es Frust am Heiligen Abend. Manche Leute sind, wie Sophie, furchtbar einsam. Andere überfressen sich. Die einen streiten sich, dass die Christbaumkugeln auf dem Teppich zerspringen und wieder andere flüchten vor dem ganzen Tam-Tam ins Ausland. Die einen feiern fröhlich und still im Kreis ihrer Familie.

Andere knabbern allein am Marzipanbrot und sind dennoch vergnügt und froh. Machen wir es doch dieses Jahr wie Sophie und feiern Weihnachten wie wir es für richtig halten.